17.09.2018 Donaukurier

Hunderte Gläubige verfolgten die Amtseinführung von Georg Leonhard Bühler

Beim Stehempfang in der Maria-Ward-Turnhalle gab es Gelegenheit zu einem Plausch mit dem neuen Pfarrer


Schrobenhausen (SZ) Natürlich muss sich das alles erst noch im Alltag bewähren – dennoch: Der Start in die neue Pfarreiengemeinschaft Schrobenhausen mit Amtseinführung Georg Leonhard Bühlers verlief vielversprechend. Vertreter sämtlicher Pfarreien feierten am Sonntag in Sankt Jakob mit ihrem neuen Pfarrer und rund einem Dutzend weiteren Geistlichen einen über zweistündigen Festgottesdienst.

Sonntag, 16.20 Uhr: Ein dunkler Kleinwagen steuert Richtung Lenbachplatz. Schrobenhausener Kennzeichen. Zwei vielsagende Initialen. Und die Nummer „451“. Am Steuer: ein lächelnder Herr: Pfarrer Georg Leonhard Bühler. Das Lächeln wird er den ganzen Tag nicht ablegen. Es dürfte eine der auffälligsten Charaktereigenschaften des neuen Schrobenhausener Pfarrers sein: sein unglaublich fröhliches Gemüt. Das jedoch sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Geistliche mit seiner neu errichteten Pfarreiengemeinschaft Schrobenhausen ernst meint, denn das beweist Bühler an diesem Tag nicht nur einmal.

Das Blasorchester der Musikschule, Fahnenabordnungen, rund ein Dutzend Mitgeistliche und noch viel mehr Ministranten begleiten ihn vom Lenbachplatz in eine seiner neuen Wirkungsstätten: Sankt Jakob. Hier fordert Dekan Werner Dippel Bühler zu Beginn des Gottesdienstes dazu auf, seine Bereitschaftserklärung zum priesterlichen Dienst zu erneuern, geleitet ihn dann zu den liturgischen Funktionsorten: Taufkapelle, Ort des Bußsakraments, Ambo, Altar und Vorstehersitz.

Im Gegensatz zur Bundeskanzlerin habe er bei seiner Amtseinführung kein Regierungsprogramm, sagt Bühler zu Beginn seiner etwas über zehnminütigen Predigt, „sondern das Programm für uns alle – auch für mich – ist das Evangelium“. Statt den Weg nach Jerusalem zu nehmen, hätte es sich Jesus auch leicht machen, am beschaulichen See Genezareth bleiben können. „Eine ‚Botschaft light‘ hätte es ja auch getan“, so Bühler. Jesus hingegen habe den härteren Weg gewählt, was nur mit einer Option möglich gewesen sei: einer Entscheidung für die Menschen. Gleiches gelte auch in der neuen Pfarreiengemeinschaft. „Die Entscheidung für die Menschen gilt für uns alle, nicht nur hier in Schrobenhausen, Steingriff, Mühlried, Hörzhausen und Edelshausen, sondern überall, wo Christen leben“. Auch ein Geständnis Bühlers bekommen die Gläubigen in der gesteckt vollen Stadtpfarrkirche zu hören: „Ich habe auch Schwächen und Fehler: Zum Beispiel kämpfe ich zeitlebens mit der Zeit, mit der Pünktlichkeit.“

Von Vertretern aller vier Pfarreien gibt es Geschenke für den neuen Pfarrer – und für dessen Hausfrau Silke Schönefeldt Blumen. Dass er es in und um Schrobenhausen neben engagierten Laien auch mit tollen Musikern zu tun haben wird, das dürfte Bühler spätestens bei diesem Gottesdienst klar geworden sein: Der Kirchenchor samt Organist Wolfgang Hiltner sowie Trompeter Siegfried Hirtreiter verleihen diesen Stunden einen berührenden musikalischen Rahmen. Drei Punkte pickt sich Georg Leonhard Bühler schließlich aus der Begrüßungsrede von Bürgermeister Karlheinz Stephan gegen Ende des Gottesdienstes heraus. Stichwort Asylbewerber: Er komme aus einer Pfarreiengemeinschaft, in der ebenfalls ein Helferkreis bestehe, wisse also, wovon Stephan spreche. Stichwort familienfreundliche Stadt: „Da freue ich mich sehr.“ Auch darüber, dass die vielen Minis aus allen vier Pfarreien hier heute ein Zeichen setzen, „dass unsere Kirche jung ist, dass sie lebt“. Und Stichwort Radlbewegung: In die habe er sich bereits integriert, so Bühler. „Ich bin schon einige Male von Mühlried nach Schrobenhausen und umgekehrt unterwegs gewesen.“

Auch das Thema Ökumene scheint mit dem neuen Pfarrer auf einem guten Weg zu bleiben. So begrüßt der evangelische Pfarrer Gerhard Rupprecht seinen katholischen Amtskollegen mit einer Bibel, der Lutherübersetzung aus dem vergangenen Jahr. In Zeiten, in der die Sprache verrohe, in der es alternative Fakten gebe und in der Hass- und Ausgrenzungsparolen immer lauter werden, sei es notwendig, „dass wir Wächter der Sprache sind“, sagt Rupprecht. Und: „Es kommt drauf an, dass wir zusammenwirken. Weil die Welt braucht welche, an denen man sehen kann: Es geht, das Miteinander“, gerade in einer Zeit, in der viel auf Spaltung gesetzt werde. Und Rupprecht fragt: „Wer soll es sein, wenn nicht wir?“ Auch die Worte des evangelischen Pfarrers erinnerten ihn an seine Zeit in Nersingen, auch da gebe es eine gute Ökumene, antwortet Bühler. Und er sagt: „Ich freue mich, dass Sie diese deutlichen Worte gesagt haben, gegen Hass und gegen Fremdenfeindlichkeit.“Viele nutzen im Anschluss an den Gottesdienst in der Maria-Ward-Turnhalle bei Häppchen und Getränken die Möglichkeit zu einem kleinen Plausch mit ihrem neuen Pfarrer. Am Rande klärt Bühler da auch darüber auf, was es mit der Nummer „451“ auf seinem Autokennzeichen auf sich hat: „Des isch mein Lieblinskonzil, das Konzil von Chalcedon“.

Von Ute De Pascale

15.07.2018 Donaukurier

Pfarrer Robert Skrzypek verlässt Mühlried

Mühlried (ahl) „Bleibt gesund und katholisch“, verabschiedete sich Pfarrer Robert Skrzypek mit einem Augenzwinkern aus seiner Pfarrei Heilig Geist Mühlried. Es solle kein Trauergottesdienst zu seinem Abschiedspfarrfest werden, meinte er, schließlich bedeute ein Aufbruch auch stets einen Neuanfang. Er betonte noch einmal, „alles, was ich getan habe, habe ich gern getan“.Was erreicht wurde in seinen 17 Jahren in Mühlried, sei jedoch nicht allein sein persönlicher Verdienst, sondern das Werk vieler, was leider zu selten gewürdigt werde.

„Für mich ist Undankbarkeit die größte Sünde der Welt“, unterstrich er und nutzte die Gelegenheit, sich bei allen zu bedanken. Er habe sich zur Regel gemacht, zunächst Mensch, dann Christ und als drittes Pfarrer zu sein. Es seien für ihn sehr gute Jahre in Mühlried gewesen mit vielen wertvollen Begegnungen. Christ zu sein sei eine lebenslange Aufgabe, „die uns ausmacht und uns herausfordert“ besonders in der heutigen Zeit.Links von ihm, ganz hinten im Altarraum war ein Ortschild von Mühlried aufgestellt, zur Hälfte weiß überklebt von der Aufschrift „Lindau 205 Kilometer“. Was der 51-Jährige mit trockenem Humor kommentierte, sich für den Wegweiser bedankte, trotzdem aber ankündigte, zunächst in eine andere Richtung zu fahren – „heim zu Mama in Urlaub“.

Sein Humor schlug auch durch, als Franziska Hippert ihm einen Rucksack überreichte, mit dem er in Zukunft auf Radltour gehen solle. Zum Füllen überreichen ihm Ehrenamtliche allerlei Nützliches, von einer Straßenkarte über Brotzeitbox, Trinkflasche bis zum Mückenabwehrspray. Der zweite Teil der Ausstattung folge in Edelshausen, kündigte Hippert an. Die Karte beäugte der Pfarrer skeptisch und fragte: „Kann ich die auch digital haben?“. Was nicht nur bei Karlheinz Stephan bestens ankam. Der Bürgermeister attestierte dem früheren Pater des Claretiner-Ordens, in Mühlried viel bewirkt zu haben, ob er nun Menschen begleitet, mit den Kommunionskindern Gitarre oder Fußball gespielt hätte, mit der Pfarrei verreiste oder Gottesdienst hielt. Besonders den Kindern sei er immer mit Wärme und Verständnis begegnet. Stephan unterstrich, kirchliche Einrichtungen seien unverzichtbar und betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Priester, der in Mühlried und Edelshausen lebendige Gemeinden hinterließe. Was in einer Zeit, in der die katholische Kirche nicht mehr selbstverständlicher Mittelpunkt der Kommune sei, schwierig sei. Als Pfarrer sei Skrzypek Manager, Kommunikator, Werbeträger für Kirche und Religion sowie Seelsorger gewesen. Dass er glaubwürdig seine Botschaft rüberbrachte, habe ihm Hochachtung eingebracht. Als Abschiedsgeschenk überreichte Stephan eine von Martin Knöferl gestaltete Stele.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sigrid Distl und Kirchenpflegerin Gabi Siegert attestierten Skrzypek, er habe vielfältige, humorvolle, abwechslungsreiche, mitreißende und bewegende Gottesdienste gehalten und erinnerten an einige Höhepunkte im Jahresablauf. Als Geschenk der Pfarrei übergaben sie die Mühlrieder Kirche im Kleinformat und eine Spende für neue Beichtstühle in seiner Heimat. Im Pfarrzentrum lag zudem ein Erinnerungsalbum aus, das Pfarreimitglieder während des Pfarrfestes mitgestalten konnten, daneben stand eine Spendenbox für neue Messgewänder in Polen. Alle Musikgruppen und Chöre der Pfarrei gestalteten den Gottesdienst unter Leitung von Christina Hellmich mit. Gefeiert wurde anschließend unterm Sonnensegel hinter der Kirche. Dort war eine Bühne aufgebaut, auf der sich diverse Gruppen noch einmal mit Darbietungen von ihrem Pfarrer verabschiedeten, unter anderem sangen Kinder das mitreißende Lied „Post für Gott“, das Skrzypek ihnen vor drei Jahren beigebracht hatte. Und natürlich musste er dazu Gitarre spielen.

Zur Person Pfarrer Robert Skrzypek wurde am 2. April 1967 in Krakau (Polen) geboren und trat nach dem Abitur mit 19 Jahren in den Claretiner-Orden ein. Ein Jahr später begann er sein Studium an der Päpstlich-Theologischen Fakultät in Breslau. Dort wurde er am 21. Mai 1993 von Kardinal Henryk Gulbinowicz zum Priester geweiht. Nach Stationen in Lodz und als Jugendbetreuer und Berufsseelsorger im Claretiner-Orden in Polen kam Pfarrer Skrzypek 1998 nach Deutschland, zunächst an die polnische Mission in Frankfurt am Main. Während des Pastoralkurses in Friedberg arbeitete er in der Pfarrei St. Martin in Augsburg, ab September 2000 als Kaplan in der polnischen Mission in Frankfurt, bis er im Oktober 2001 die Pfarrei Heilig Geist Mühlried übernahm. 2012 wurde er ins Bistum Augsburg inkardiniert.

Artikel und Foto: Hammerl

12.07.2018 Donaukurier

Pfarrer Skrzypeks wertvoller Schatz

Am Sonntag verabschiedet die Heilig-Geist-Gemeinde Mühlried ihren langjährigen Seelsorger


Mühlried (SZ) Der Abschied rückt näher: Am Wochenende beginnen die Verabschiedungsfeiern für Pfarrer Robert Skrzypek (51), der im September nach Lindau wechselt – nach fast 17 Jahren in Mühlried und Edelshausen. An diesem Sonntag in Mühlried und am 22. Juli in Edelshausen wird er im Mittelpunkt stehen. Für ein Interview war aber noch Zeit.

Herr Pfarrer, sind Sie bereit für die Abschiedsfeiern?

Robert Skrzypek: Niemandem von uns fällt das Abschiednehmen leicht. Mit dem Abschied schwindet etwas Vertrautes. Es geht mir nicht anders. Doch „im Abschied ist die Geburt der Erinnerung“, sagt ein deutsches Sprichwort. Ich habe in Mühlried und Edelshausen von den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern große Unterstützung wie auch von der Pfarrgemeinde hohe Wertschätzung erfahren. Deshalb ist die Pfarrei für mich – sofern es das überhaupt gibt – zu einer Traumstelle geworden. Das macht den Abschied natürlich umso schwerer. Auch wenn ich mich auf meine neue Stelle in Lindau schon freue, weil ich sie sehr interessant sehe, werde ich vieles von hier schmerzlich vermissen.

Sie sind seit 25 Jahren Priester. Was hat sich seit ihrer Priesterweihe in der Kirche verändert?

Skrzypek: Wir sehen alle, wie sich unsere Gesellschaft verändert. Konsumkultur, Medienkultur, die Ich-Kultur – wir leben in einer Zeit, in der jedes Bedürfnis so schnell wie möglich gestillt werden muss und bleiben dadurch konstant an der Oberfläche. Aber der Mensch braucht immer auch Herausforderungen, um in die Tiefe zu kommen, sich selbst kennenzulernen: dadurch zum Beispiel, dass man sich mal geduldig an einer Aufgabe abarbeiten muss, die einem die Wirklichkeit stellt. Heutzutage zeigen immer mehr Menschen der Kirche die kalte Schulter. Eine Studie der Universität Münster zeigt aber, dass die Gläubigen die Kirche weniger aus kircheninternen Gründen verlassen, sondern schlicht, weil ihnen die Kirche gleichgültig geworden ist. Ich möchte die Fehler, die die Kirche als Institution gemacht hat, gerade nicht schönreden. Aber man kann jetzt sagen, dass die katholische Kirche als bisher einzige große Institution Schritte unternommen hat, die Problematik auch aufzuarbeiten. Es gibt das berühmte Wort von Mutter Teresa. Ein Journalist fragte sie: ,Mutter, was muss sich an der Kirche ändern?‘ Und die Antwort war: ,Sie und ich.‘ Und das gilt für jeden, für jeden Bischof, jeden Pfarrer, jeden Priester, jeden Laien.

Wenn Sie auf Ihr Wirken in Mühlried und Edelshausen zurückblicken, was bleibt da besonders haften?

Skrzypek: 17 Jahre lang durfte ich mit meinen Pfarreimitgliedern einen Weg gehen, der viele Facetten hatte. Da gab es Zeiten des Fragens und Suchens nach dem richtigen Weg. Aber vor allem in meiner Erinnerung bleiben Momente von großer Herzlichkeit, großartige Gottesdienste und Feste, tiefe Begegnungen. Es war niemals langweilig.

Was werden Sie am meisten vermissen?

Skrzypek: Es ist unmöglich, alles aufzuzählen. Unsere Gottesdienste in der Fastenzeit und im Advent, Familiengottesdienste und die Erstkommuniongottesdienste, die vielen Familien, die Kinder um den Altar, eine mitfeiernde Gemeinde. Und unglaublich fehlen werden mir die Heerscharen an Ministranten, die unsere Gottesdienste bereichern – allein schon durch ihre Anzahl, umso mehr durch ihre Einsatzbereitschaft. Unsere wunderschönen und interessanten Pilgerreisen, die einzigartigen Faschingsveranstaltungen, die Weihnachtsmärkte. Ich habe einen wertvollen Schatz in meinen Gemeinden gehabt: nämlich viele Menschen in den unterschiedlichsten Gruppierungen, die mir halfen und mich unterstützten. Das möchte ich ganz fest betonen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Dafür bedanke ich mich von ganzem Herzen!

Was wissen Sie über Ihre neue Pfarrei?

Skrzypek: Seit meiner Ernennung zum Pfarrer von Lindau war ich dreimal vor Ort. Ich kam mit dem dortigen Pfarrer ins Gespräch, habe auch schon die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung kennengelernt. Ich betreue ab Herbst in Lindau drei sehr unterschiedliche Pfarreien. Jede Pfarrei ist anderes geprägt. Die Gegend ist natürlich sehr schön. Da hätte ich es wohl schlechter treffen können (grinst). Ich kannte die Bodenseeregion bisher noch nicht. Aber inzwischen finde ich es sehr reizvoll und freue mich, dort zu leben und zu arbeiten.

Was wünschen Sie den Menschen in Mühlried und Edelshausen?

Skrzypek: Jeder Anfang ist auch eine gute Chance, das bisherige Pfarreileben in den Blick zu nehmen. Ich bin zuversichtlich, dass die Pfarreimitglieder von Mühlried und Edelshausen mit der neuen Situation ab September und mit dem neuen Pfarrer Georg Leonhard Bühler gut zurecht kommen werden. Ich kann nur immer wieder betonen: Ich habe alles, was ich hier getan habe, gern getan. Ich wünsche den Menschen, dass sie am Glauben dran bleiben und dass sie sich weiter so engagieren.

Sie fahren ja bekanntermaßen viel und gerne Rad. Haben sie in der Bodenseegegend schon Radtouren im Blick?

Skrzypek: Ja, ich fahre leidenschaftlich gerne Fahrrad. Dabei kann ich am besten Abschalten und neue Kraft tanken. Dass es am Bodensee wunderschöne Touren gibt, steht wohl außer Frage. Ich hoffe, dass der Herbst noch ein paar schöne Tage bietet und ich die Zeit finde, mich auf mein Fahrrad zu schwingen.

Sie sind außerdem großer Fußballfan. Ihr Heimatland Polen ist ja wie Titelverteidiger Deutschland früh gescheitert. Verfolgen sie die WM? Wer wird Weltmeister?

Skrzypek: Ich habe gleichermaßen für Polen und Deutschland mitgefiebert. Das Positive daran, dass beide ausgeschieden sind, ist, dass ich die WM danach in aller Ruhe weiterverfolgen konnte. Am Sonntag wird Frankreich Weltmeister.

Das Gespräch führte Rainer Hora

19.02.2018 Donaukurier

Pater Robert geht an den Bodensee

Nach 17 Jahren in der Mühlrieder Pfarrei Heilig Geist verlässt Pfarrer Skrzypek rund 4000 Gläubige


Seine neue Wirkungsstätte findet Skrzypek am Bodensee. Dort übernimmt er die Pfarreiengemeinschaft Lindau-Insel, wie er auf Anfrage sagt.

Hatte Skrzypek in Mühlried und Edelshausen zwei Pfarreien mit insgesamt rund 4000 Menschen zu betreuen, so werden es am Bodensee etwa 1000 Menschen mehr sein. „Ich gehe mit Respekt dort hin“, sagt Pater Robert. Aber, „ich bin bisher überall mit den Menschen zurechtgekommen“, darum dürfte das auch in seiner neuen Gemeinde klappen, wo er am 1. Oktober seine Arbeit aufnehmen wird. In Mühlried und Edelshausen hinterlässt Skrzypek Ende Juli „eine lebendige Pfarrei“. In den beiden Schrobenhausener Ortsteilen gebe es viele engagierte Menschen, die sich in das Leben der jeweiligen Pfarreien einbrächten. Nur so, davon ist Pater Robert felsenfest überzeugt, könne das Leben in einer Gemeinschaft wirklich gut funktionieren.

Robert Skrzypek, der 1967 in Krakau geboren wurde, trat nach seinem 1986 bestandenen Abitur in den Claretiner Orden ein, ein Jahr später begann er sein Studium an der Päpstlich-Theologischen-Fakultät in Breslau. 1993 folgte die Priesterweihe, von 1994 bis 1996 arbeitete er in der Pfarrei des Unbefleckten Herzens Mariens in Lodz, 1999 kam er zur polnischen katholischen Mission in Frankfurt. Im Oktober 2001 wurde er Pfarrer in Mühlried.

In der mehr als 24 0000 Einwohner zählenden Stadt Lindau wird Robert Skrzypek Nachfolger von Pfarrer Georg Alois Oblinger, der am 1. Oktober die Leitung der Gebetsstätte Marienfried in Pfaffenhofen an der Roth im Landkreis Neu-Ulm übernimmt. Zu der Pfarreiengemeinschaft Lindau-Insel gehören die Pfarreien Münster Unserer Lieben Frau auf der Insel, Maria Königin des Friedens in Lindau-Zech und St. Josef in Lindau-Reutin. Jede der Mitgliedspfarreien besitzt auch einen eigenen Kindergarten.

Mit dem Packen seiner Umzugskartons wird sich Pater Robert im Mühlrieder Pfarrhaus wohl noch ein bisschen Zeit lassen. Seit etwa einem Jahr wisse er ja bereits, dass er Mühlried verlassen müsse, so Skrzypek. Offiziell verabschieden werden sich die beiden Gemeinden von ihrem Seelsorger wohl jeweils bei den Pfarrfesten in Edelshausen und Mühlried: „Ich bin kein großer Freund von Verabschiedungsfeiern.“

Von Jürgen Spindler