Wie es kommt, dass die Israeliten gehen konnten, aber der Teig nicht

Die Freiheit ist nah, aber ganz so einfach ist es nicht.
Und bei dem Ganzen werden ganz zufällig die Hostien erfunden.

„Die ungesäuerten Brote“

Tja, das ist der Teig nicht gegangen! Aber halb so wild, die Israeliten konnten ja gehen! 
Heute, wenn der Teig gehen soll, holt man im Supermarkt ein Päckchen Hefe und ruckzug geht der Teig! Keine Angst er geht nicht davon, er geht nur auf: Er wird groß, es bilden sich Luftblasen und das Brot wird weich und locker. In früheren Zeiten gabs noch keinen Supermarkt und keine schön abgepackte Hefe. Da musste der Teig öfter geknetet werden und nach und nach haben Hefepilze, deren Samen (eigentlich „Sporen“, diese sind mikroskopisch klein!) überall in der Luft herumfliegen dafür gesorgt, daß der Teig aufgeht. Dabei sind auch andere Bakterien in das Brot gekommen, die den Teig dann „sauer“ gemacht haben. Auch das gibt es heute noch: Das ist dann Sauerteigbrot. Fragt einfach mal beim Bäcker nach und probiert eins.

Das Brot damals war also immer etwas sauer und ist mit der Hefe aus der Luft nach und nach aufgegangen. Deshalb nannte man das Brot eben „gesäuert“. Für einen anständigen Brotteig hatten die Israeliten aber einfach damals nicht die Zeit, als sie aus Ägypten ausgezogen sind: Der Teig ging nicht auf und war nicht gesäuert.

Die Israeliten feiern noch heute dieses Fest der Befeiung mit ungesäuertem Brot, das Pesachfest. Deshalb wird dieses Fest wird oft auch das Fest der „ungesäuerten Brote“ genannt.

Jesus hat dieses Fest auch gefeiert, er war ja Jude. Dieses Fest wurde zu seinem „letzten Abendmahl“. Wir feiern in der Eucharistie dieses Fest jeden Sonntag nach, natürlich auf mit „ungesäuertem Brot“ eben den Hostien. 

Aber jetzt zum Backen: Wir backen heute normales Brot, ein Chiabatta und ungesäuertes Brot. Das ungesäuerte Brot der Israeliten, das man auch „Mazzen“ nennt.

Ihr richtet die beiden Zutaten her und stellt sie nebeneinander: Links Chiabatta und rechts die Mazzen.

Zutaten Ciabatta:

500 g Mehl, (Typ 405 oder 550)

250 ml lauwarmes Wasser

2 EL Olivenöl

1 EL Salz

30 g Hefe


Zutaten Mazzen:

200 g Mehl

100 ml Wasser

3 EL Olivenöl

½ Tl Salz

Schaut euch die Zutaten nebeneinander an, wo ist der Unterschied? Da wir weniger Mazzen backen ist die Mehlmenge bei den Mazzen kleiner. Und sonst?

Richtig: Die Hefe beim Ciabatta: Das ist nur eine ganz kleine Menge, macht aber enorm viel aus, Ihr werdet sehen!


Als erstes bereiten wir den Teig für die Mazzen: alle Zutaten zusammen in eine Schüssel und mit den Knethaken einen Teig rühren und dann 20 Minuten zugedeckt ruhen lassen.

Jetzt kommt der Teig für das Ciabatta: Das Mehl in deine größere Schüssel und mit der Faust eine Kuhle in das Mehl drücken.

Die Hefe in die Kuhle bröseln und 3 Esslöffel Wasser zur Hefe. Die Hefe und das Wasser ganz vorsichtig in der Kuhle verrühren, dabei zum Mehl eine Prise Zucker geben.

Das ganze mit einem Tuch zudecken und 5 Minuten stehen lassen.

Die übrigen Zutaten hinzugeben und mit den Knethaken einen Teig rühren.

Dann mit der noch ca. 5 min mit der Hand kneten, bis sich der Teig ganz gleichmäßig weich anfühlt, etwas Mehl auf die Knetfläche geben, damit der Teig nicht festklebt. (Es empfiehlt sich, vorher die Hände zu waschen, man muss aber nicht! Das Brot wird auch was, wenn man sich vorher die Hände nicht wäscht!)

Mehl in die Rührschüssel geben, den Teig zu einer Kugelformen und auf das Mehl in die Schüssel legen, zudecken und eine Stunde gehen lassen (Alle Türen schließen, sonst haut euch der Teig ab, wenn er davongeht!)

Was soll das heißen „Der Teig geht?“ Er geht nicht davon sondern er geht auf: Er wird größer: Jetzt kommt die Hefe ins Spiel: Die Hefe sind winzig kleine Lebewesen, die anfangen das Mehl anzuknabbern und zu verspeisen, und dabei macht die Hefe viele kleine Pupse! Keine Angst, die stinken nicht! Das Gas, das entsteht, macht viele winzig kleine Bläschen und lässt den Teig aufgehen, das dauert ca. eine Stunde: Wenn der Teig doppelt so groß geworden ist, wie er vorher war, dann ist er genug gegangen. Die Bläschen findest Du dann im Brot wieder, die machen das Brot weich.

Während der Teig für das Ciabatta geht backen wir die Mazzen: Den Teig nochmal mit der Hand ca. 5 Minuten kneten und dann in 6 – 8 gleiche Teile teilen.

Wir nehmen ein Teigstück ,machen eine Kugel daraus, drücken sie flach und wälzen ihn zu einem ganz dünnen Fladen, ungefähr so groß wie eine Hand. Alles immer gut einmehlen, damit nichts kleben bleibt!

Diese Fladen in der Pfanne, ohne Fett, backen: Bis sie sich bräunen, dann umdrehen und auf der anderen Seite backen. Während der eine Fladen bäckt, könnt ihr den nächsten immer auswalken.

Fertig! Und guten Appetit!

Weiter gehts mit dem Ciabatta: Schaut mal auf die Uhr, die Stunde müsste nun rum sein. Schaut mal nach dem Teig, der müsste jetzt ungefähr doppelt so groß sein. Wenn nicht, müsst Ihr noch ein bisschen warten

Den Teig aus der Schüssel stürzen und in 2 Hälften teilen. Jede Hälfte zu einem länglichen Laib formen und aufs Backblech legen. Zudecken und nochmal eine halbe Stunde gehen lassen.

Den Ofen jetzt bitte auf 220 Grad vorheizen!

Nach ca. einer halben Stunde, sollte die beiden Brote so aussehen wie im Bild rechts.

Ab in den Ofen damit! Eine halbe Stunde backen.

Nach einer halben Stunde ist es fertig: herausnehmen und abkühlen lassen. Wenn man auf den Boden des Brotes klopft, dann sollte es hohl klingen.

Jetzt duftet es schon wunderbar durchs ganze Haus nach frischem Brot! Bald werden die ersten kommen und probieren wollen!

Nach einer halben Stunde ruft Ihr alle zusammen und dann gibt es „Brotzeit“ oder vornehm ausgedrückt ein „Abendmahl“ und das in der Gemeinschaft eurer Familie!